Sobald der Körper nicht mehr in der Lage ist, Störungen im Gleichgewicht zu kompensieren, reagiert er mit Schmerz und Krankheit. Die Probleme können dabei auf verschiedeneren Ebenen auftreten, so z.B. am Bewegungsapparat. Rückenschmerzen sind heutzutage der häufigste Konsultationsgrund in einer osteopathischen Praxis, ausgelöst durch eine ISG-Blockade oder einen Bandscheibenvorfall. Aber auch der chronische Nackenschmerz, Schulterschmerzen jeglicher Art, der Tennisellbogen oder Knieprobleme gehören hier dazu. Andere Bereiche sind die inneren Organe (Reizdarmsyndrom, Obstipation, Inkontinenz, funktionelle Herzbeschwerden, Männer- oder Frauenleiden) oder alles, was mit dem Schädel zusammenhängt (Sinusitis, Spannungskopfschmerz, Migräne usw.).
Aber – die Osteopathie behandelt nicht die Krankheitssymptome, sondern den Menschen als Ganzes. Eine Funktionsstörung in einem System beeinträchtigt die Harmonie des Ganzen. Dies soll an einem Beispiel verdeutlicht werden:
Frau X leidet an starken Kreuzschmerzen, verursacht durch einen Bandscheibenvorfall zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein.Die Frage ist nun, wodurch ist der Bandscheiben-vorfall ausgelöst worden?
- als Folge eines Autounfalls kann die Halswirbelsäule blockiert sein, was eine Verschiebung der Schwerkraftlinie verursacht und diese Komplikationen auslöst.
- ein Sturz auf das Gesäß oder eine Verrenkung des rechten Fußgelenks, schon Jahre zurückliegend, fixiert seitdem das Kreuzbein.
- als Folge einer schwierigen Entbindung können die Bänder am Kreuzbein beeinträchtigt sein oder
- es kann ein Tumor der Gebärmutter vorliegen, der einen Einfluss auf die Bewegungs-möglichkeit des Kreuzbeins hat.